27.04.2024 @ 04:40

Bolschoje Spasibo

 „Russland, Russland, Russland ist ein schönes Land …“, so sangen wir noch im Bus, der uns vom Flughafen Berlin Schönefeld wieder nach Herzberg brachte. Im Gepäck hatten wir nicht nur unsere Koffer, sondern unzählige Eindrücke von unvergesslich schönen und erlebnisreichen Tagen, die wir im Rahmen des Schüleraustauschs in der riesigen Stadt Sankt Petersburg im russischen Norden verbringen durften. Dass die Tage, auf die wir uns so gefreut und die wir so lange vorbereitet hatten, wie im Fluge vergingen, kann wohl jeder von uns bestätigen.
Am 22. September waren wir in einer Gruppe von 18 Schülerinnen und Schülern in Begleitung unserer Lehrer Frau Eichelbaum, Frau Becker, Frau Tressel und Frau Pietzonka in Richtung Sankt Petersburg gestartet, um die Schule Nr. 569 zu besuchen, mit der das Gymnasium seit einigen Jahren eine enge Freundschaft pflegt.

Bild1

Bereits vorher hatten wir uns mit unseren neuen Freunden übers Handy bekannt gemacht. Trotzdem war die Aufregung riesig, bevor wir am Flughafen ein erstes Mal einander begegneten. Und was passt am Anfang einer hoffentlich langen Freundschaft besser, als ein gemeinsames Essen. Gespannt folgten wir also gleich am ersten Abend einer Einladung in das tolle Restaurant Suli Guli. Aber das Abendessen gab es nicht einfach so – nein, in gemeinschaftlicher Arbeit bereiteten wir unter fachkundiger Anleitung zweier Köchinnen unsere Pelmeni selbst zu. Etwas abgewandelt könnte man also sagen: „Freundschaft geht durch den Magen.“ Und dieses Gefühl von Gemeinsamkeit und Freundschaft ließ uns die folgenden Tage nicht mehr los.

Täglich begleiteten wir unsere Gastgeber in die Schule, um an speziell für uns vorbereiteten Russischstunden teilzunehmen, echten russischen Unterricht zu besuchen oder gemeinsam am Projekt „Russische Malerei“ zu arbeiten. Dieses Projekt war sozusagen der „rote Faden“, der sich durch unsere Tage in Sankt Petersburg zog. Beim Besuch des Russischen Museums hatten alle 6 Projektgruppen, die sich jeweils aus drei russischen und drei deutschen Schülern zusammensetzten, die Aufgabe, ein Gemälde mit möglichst vielen Personen auszusuchen und dieses zu fotografieren. Im Anschluss durften wir dann selbst zum Pinsel greifen, um das gewählte Gemälde nachzumalen. Allerdings sollten dabei die Gesichter möglichst vieler Personen durch Fotos unsrer Gruppenmitglieder ersetzt werden. Keine leichte Aufgabe, denn wir mussten uns ja im wahrsten Sinne des Wortes in die Stimmung der ursprünglich abgebildeten Figuren hineinversetzen. Den Abschluss des Projekts bildete dann eine Präsentation der Werke, wobei wir einfach die Sprachen tauschten: Die russischen Schüler hielten ihre Vorträge in deutscher Sprache und wir konnten zeigen, was wir im Russischunterricht bereits gelernt hatten. Unser künstlerisches Talent war aber auch beim Bemalen von Holzlöffeln nach der alten Russischen Chochloma-Technik, beim Singen oder beim Tanzen gefragt.

 Bild 2Bild 3Bild 4
Weitere Bilder sind in der Fotogalerie zu sehen.

Daneben wartete jeden Tag ein weiteres Highlight auf uns. Egal ob bei der Stadtrallye, einer Schifffahrt auf der Newa, beim Besuch des Historischen Museums, bei Spiel und Spaß im Maza-Park oder bei einer nächtlichen Bustour, auf der wir das Öffnen der Brücken bestaunen durften, – es waren unvergessliche Eindrücke, die wir in in diesen Tage sammeln konnten. Ein großes Dankeschön an die Schulleiterin Frau Koroljowa und an die supernetten Deutschlehrerinnen Marina, Margarita und Natalja. Nicht vergessen möchten wir unsre Gastfamilien, die uns während des Besuchs mit unbeschreiblicher Herzlichkeit umsorgten. Nicht nur, dass wir die russische Küche mit all ihren Köstlichkeiten genießen durften, sondern dass wir in ihren Familien so freundlich aufgenommen wurden und keine Mühen zu groß schienen, um uns in jeder freien Minute die Stadt Sankt Petersburg zu zeigen und uns am russischen Leben teilhaben zu lassen.

Bolschoje Spasibo!